Die genaue Herkunft des Wortbestandteils „-hahn“ bleibt unklar.

Die genaue Herkunft des Wortbestandteils „-hahn“ bleibt unklar.

Es gibt verschiedene Theorien zur Etymologie:

Eine Möglichkeit ist, dass der Wasserhahn insgesamt an den Kopf eines Hahns erinnert haben könnte. Das Wort könnte sich auch von der Tatsache ableiten, dass das Betätigungsteil eines Wasserhahns früher oft die Form eines Hahns hatte, wie es beispielsweise bereits 1496 in Albrecht Dürers Holzschnitt Männerbad zu finden ist. Einige Quellen verweisen auf Johann Siegmund Hahn, einen der Pioniere der Wasserheilkunde, als Ursprung des Begriffs. Das Wörterbuch von Jakob und Wilhelm Grimm enthält unter dem Eintrag „Wasserhahn“ eine Erwähnung von Johann Christian Friedrich Keferstein in seiner 1791 veröffentlichten Anleitung zur Landbaukunst.

In Westdeutschland wird der Wasserhahn auch als Kran bezeichnet, eine Bezeichnung, die sich auch in skandinavischen Sprachen und im Russischen findet und auf das Wort für „Kranich“ zurückgeht.

Im Südwesten Deutschlands und in der Schweiz wird er als Hahnen bezeichnet, in Österreich und Südtirol als Pipe.

Allgemeines

Ein Wasserhahn im Garten mit einem aufgeschraubten Schlauch Das traditionelle Prinzip eines Absperrhahns ist der Kükenhahn, bei dem das sogenannte Küken den Durchfluss freigibt oder verschließt. Die meisten heutigen Wasserhähne verwenden jedoch ein Ventil, das senkrecht auf eine Dichtfläche gedrückt wird, oder keramische Dichtscheiben. Wenn von einem „Wasserhahn“ die Rede ist, ist daher meist ein Absperrventil oder ein Schieber mit keramischen Dichtscheiben gemeint. Auch moderne Mischbatterien oder Einhebelmischer fallen nicht unter den technischen Begriff „Wasserhahn“, sondern eher unter „Schieber“. Hier wird der Wasserfluss freigegeben, indem zwei übereinanderliegende keramische Scheiben verschoben werden, bis ihre Bohrungen übereinstimmen. Alternativ kann auch eine gelochte keramische Kugel verwendet werden.

Das schnelle Schließen eines Küken- oder Kugelhahns kann in einer Rohrleitung zu einem Druckstoß (Wasserschlag) führen. Deshalb werden solche Hähne mit großem Durchfluss in Trinkwasserleitungen vermieden.

Während im deutschsprachigen Raum heutzutage vor allem Mischbatterien verwendet werden, findet man in Großbritannien und anderen Ländern noch separate Wasserhähne für kaltes und warmes Wasser. Dies hat den Nachteil, dass man sich für kaltes oder heißes Wasser entscheiden muss und keine Mischtemperatur wählen kann. Ein Grund dafür ist oft der geringere Druck des Heißwassers. In einer Mischbatterie würde dies das Mischen erschweren, und das kalte Wasser könnte in die Warmwasserleitung zurückgedrückt werden. Eine Lösung sind „Quasi-Mischarmaturen“, die wie gewöhnliche Mischer aussehen, aber zwei getrennte Ausflussleitungen besitzen. Die Wasserströme fließen also nebeneinander aus einem Hahn und mischen sich erst nach dem Austritt aus dem Auslauf.

Wasserhähne, die stehend montiert sind (z. B. auf Waschbecken), werden im Fachhandel und -handwerk als Standhähne bezeichnet und mit einem Standhahnmutterschlüssel montiert.

In der italienischen Gemeinde San Maurizio d’Opaglio befindet sich ein Museum des Wasserhahns (Museo del Rubinetto). Der Ort wurde im 20. Jahrhundert als „Hauptstadt des Wasserhahns“ bekannt.

Aufbau

Querschnittsschema (Aufbau) Das Querschnittsschema zeigt schematisch den Aufbau eines einfachen Wasserhahns aus dem späten 20. Jahrhundert.

Teile im Aufbau eines Wasserhahns Die nummerierten Einzelteile sind im Bild dargestellt:

Der Ventileinsatz ist mit seinem Außengewinde (10) aus dem Gehäuse herausgeschraubt. An seinem Kopf trägt er den Hahn (9), der über eine feste Achse mit der Spindel (6) verbunden ist. Die Steigung der Spindel bestimmt den Hub der Ventildichtung (5) beim Drehen. Ist der Hahn geschlossen, versperrt die Dichtung (5) den Wasserzulauf (2). Wird die Dichtung durch Drehen des Hahns angehoben, fließt das Wasser durch den Zulauf (2) in den Auslauf (3). Die Stopfbuchse (7) und die Halteschraube (8) im Ventileinsatz verhindern, dass das Wasser oben am Hahn entlang der Spindel austritt. Am ½-Zoll-Gewinde (1) sieht man Reste von Hanf, mit dem die Verschraubung an der Wasserleitung abgedichtet war. Der Wasserauslass (4) trägt ein 3/4-Zoll-Außengewinde zum Aufschrauben einer Schlauchtülle oder eines Strahlreglers.

In Küchen und Bädern werden häufig Strahlregler (Mischdüse, Diffusor, Perlator) eingesetzt, um dem Wasser Luft beizumengen.

Durchflussmenge

Tropfender Wasserhahn (animiert) Der Mindestwasserdruck für Wannenfüll-, Dusch- und Waschtischarmaturen liegt gemäß DIN 1988-30 bei 1000 mbar. Die Durchflussmenge am Hahn einer Badewanne oder Dusche liegt zwischen 15 und 25 l/min. Für das Händewaschen sind 7 l/min ausreichend, wenn ein Strahlregler den Wasserstrahl aufweitet.

Schallschutz

S-Stück zum Anschluss einer Badewannenarmatur mit integriertem (Wasser-)Schalldämpfer Die Verwendbarkeit von Wasserhähnen und anderen Armaturen der Wasserinstallation, bei denen hinsichtlich des Geräuschverhaltens Anforderungen gestellt werden (z. B. in Mehrfamilienhäusern), muss durch ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (AbP) nachgewiesen werden. Gemäß Bauregelliste A, Teil 2,

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